Von 16:00 bis 18:30 Uhr prasselten am Freitag, 02.09.2011, die Wassermassen mit bis zu 70 Liter pro Quadratmeter sintflutartig auf die Stadt Amberg nieder, die Unwetterwarnung kündigte kräftiges Gewitter mit Starkregen an, kam jedoch wie aus heiterem Himmel. Schwer erwischte es den Norden von Amberg. Ammersricht, Neumühle und Raigeriung waren besonders betroffen.
Gullydeckel katapultierte es nach oben, viele Keller liefen bis unter die Decke voll. Ein normaler Neubau-Kanal ist laut Tiefbauamt auf neun Liter pro Quadratmeter ausgelegt. Zahlreiche Straßen, so wie die Bayreuther Straße (B299), der Langanger Weg und die Hammermeisterstraße, standen bis zu 80 cm unter Wasser oder waren unterspült und mussten zeitweise gesperrt werden. Einige Pkw wurden durch herabfallende Äste beschädigt und zum Teil meterweit weggeschwemmt, Verletzte gab es jedoch nicht.
Gegen 16:19 Uhr erreichte der erste Notruf die Feuerwehreinsatzzentrale und meldete einen vollgelaufenen Keller am Wagrain. In kurzer Abfloge gingen zahlreiche weitere Meldungen ein. Um 17:03 Uhr erfolgte ein Vollalarm für alle Feuerwehren der Stadt Amberg. Gegen 17:55 Uhr wurde das THW Amberg mit gesamten Technischen Zug alarmiert.
Beim Edeka-Markt in der Neumühle stand die Lieferantenzufahrt mit einer Höhe von 1,8 Metern komplett unter Wasser. Noch rechtzeitig schichtete die Feuerwehr Sandsäcke auf, bevor das Wasser in den Laden fließen konnte. Gemeinsam mit dem THW wurde das Wasser aus der Zufahrt in den Kanal abgepumpt.
Bei der Einsatzzentrale der Polizei gingen über 50 Notrufe ein. In insgesamt 114 Fällen, über 90 allein in Wagrain-Ammersricht/Neumühle sowie 20 in Raigeriung war es nur mit Hilfe von Feuerwehr, THW und ihren leistungsfähigen Pumpen möglich, die Wassermassen aus den Kellern zu befördern.
In Raigering beseitigte das THW mit Radlader und Kehrmaschinen-Aufsatz den Schlamm von der Straße, der von einem Hang hinunter gespült wurde.
In der Steingutstraße in Amberg drohten nach dem Unwetter zwei Bäume auf ein Wohnhaus zu stürzen. Zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr Ammersricht wurden die Bäume am Samstag mittels Greifzug und Stahlseilen gesichert.
Von späten Freitagnachmittag bis Samstag waren 176 Helfer (128 der Freiwilligen Feuerwehr Amberg, 23 der FF Gemeindebereich Freudenberg und 25 vom Technischen Hilfswerk) mit nur wenigen Pausen im Einsatz.
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