THW lernt italienische Abstützmethoden

Die Feuerwehrschule Trento in Italien war das Ziel für 15 ehrenamtliche Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW). Italienische Spezialisten zeigten den deutschen Gästen drei Tage lang Techniken zum Abstützen und Aussteifen von Gebäuden mit Holz.

Vom 19. bis 22. April 2012 wurde die meiste Zeit direkt mit Praxisaufgaben verbracht. Nach dreistündiger Theorie bauten die THW-Helfer unter Anleitung der Feuerwehrkameraden zwei verschiedene Konstruktionen. Eine schräge Holzbauweise eignete sich für den Fall, dass das Gebäude abrutschen könnte, und eine flach an die Außenwand anliegende, falls das Gebäude instabil ist und in sich zusammenbrechen könnte. In beiden Fällen wurden die Wände innerhalb des Gebäudes mit Stahlseilen gesichert.

Ihre Kompetenz hatten die Italiener bereits vor drei Jahren bewiesen. In der Nacht vom 5. auf 6. April 2009 kamen sie beim Erdbeben der Stärke 6,3 auf der Richterskala in den Abruzzen zum Einsatz und errichteten dort mächtige Holzkonstruktionen an einsturzgefährdeten Häusern. Im italienischen Dorf Onna waren 90 Prozent der Häuser nicht mehr bewohnbar, 40 Prozent zerstört. Im Auftrag des Auswärtigen Amtes schickte das THW ein Einsatzteam mit 68 Kräften. Die Helfer unterstützten beim Bau von Notunterkünften, reparierten Wasser- und Stromleitungen und halfen beim Bergen von persönlichen Gegenständen und beim Sichern der historischen Kirche.

Diese spezielle Veranstaltung wurde für die ehrenamtlichen Helfer, die sich in ihrer Freizeit für den Katastrophenschutz engagieren, kostenlos von der Bundesanstalt THW angeboten.

Fünf Fachhelfer aus dem Ortsverband Amberg, drei aus dem Ortsverband Nabburg und sieben aus dem Ortsverband Schwandorf konnten von der Fortbildung viel neues Wissen mitnehmen. Begleitet wurden sie von einem Mitarbeiter der THW-Bundesschule sowie vom hauptamtlichen Ausbilder Bernhard Mutzbauer aus der Geschäftsstelle Schwandorf, der die Veranstaltung organisierte.

Durch die vielfältigen Aufgaben im THW kann jede und jeder im Alter zwischen 10 und 60 Jahre mitwirken. Es wird eine nicht alltägliche, dafür sinnvolle und abwechslungsreiche Freizeitbeschäftigung angeboten.

Interessenten können sich jederzeit melden und an den Ausbildungen (dienstags und samstags) vorbeischauen. Termine und weitere Informationen finden sich im Internet auf www.thw-amberg.de – Es werden jederzeit neue Helferanwärter zur Ausbildung gesucht. Am 24. Juni können alle Bürger am Tag der offenen Tür den THW-Ortsverband Amberg besichtigen.

Das THW ist seit 1950 die Einsatzorganisation der Bundesrepublik Deutschland im Bevölkerungsschutz und wird zu 99 Prozent von Freiwilligen getragen. Diese rund 80.000 ehrenamtlichen THW-Mitglieder sind in 668 Ortsverbänden organisiert. Das THW leistet in Not- und Unglücksfällen mit Technik und Know-how Hilfe – in Deutschland und rund um den Erdball.