Um perfekt auf die Herausforderungen in der regionalen und überörtlichen Gefahrenabwehr sowie des Katastrophenschutzes vorbereitet zu sein, trafen sich die Einsatzkräfte des Technischen Zuges ab Freitag, 14.07.2017, zu einem Übungswochenende mit diversen Szenarien.
Blackout im Ortsverband
Gespannt warteten die Einsatzkräfte auf ihre ersten Aufträge. Doch bevor sie ausrücken konnten, wartete eine ungewohnte Anforderung: Blackout im Ortsverband! Weder die elektrisch betriebenen Tore noch die Einsatzinformations- und Alarmsysteme konnten so funktionieren. Die Helfer verschafften sich Zugang zu den Fahrzeughallen und speisten mit Hilfe eines Stromerzeugers in die eigene Unterkunft ein. So konnte nach wenigen Minuten die Einsatzbereitschaft des Ortsverbands gemeldet werden.
Hilfeleistung auf Schienenwegen
Der erste Einsatz führte die Bergungsgruppen auf das Gelände des Amberger Kaolinbahnvereins, der das THW Amberg immer wieder bei Übungen unterstützt. Auf einem abgelegenen Gleisstück musste eine Unfallstelle großflächig ausgeleuchtet werden. Das nötige Material wurde hierfür auf einem eigens dafür vorgesehenen Schienenwagen an die Einsatzstelle transportiert.
Erkundung eines Waldstücks
Der letzte Auftrag des Abends führte die Einheiten in ein weitverzweigtes Waldstück. Hier musste eine möglichst detaillierte Lagekarte für die THW-Führungsstelle angefertigt werden. Ein besonderes Augenmerk lag hierbei auf den Gefahrenstellen des Geländes. Die Nachbesprechung der Szenarien fand beim gemeinsamen Grillen im Ortsverband statt.
Kolonnenfahrt
Am Samstag stand zunächst ein Theorieunterricht auf dem Programm. Den Einsatzkräften wurden die rechtlichen Grundlagen sowie das Verhalten bei Fahrten in Fahrzeugkolonnen aufgefrischt. Anschließend fuhr die Kolonne durch den Landkreis Amberg-Sulzbach. Das Verlegen derartiger Verbände findet vor allem bei überregionalen Einsätzen, wie beispielsweise Hochwasserlagen, statt und dient der geplanten, geordneten und zügigen Verlegung großer Einheiten an den Zielort.
Droht Baugrube zu rutschen
Der erste Einsatzauftrag am Samstag führte die Bergungsgruppen und den Zugtrupp in eine Sandgrube. Auftrag war es, eine mit Wasser vollgelaufene Baugrube trockenzulegen und eine nachrutschende, unterspülte Seitenwand der Grube zu stützen.
Hilfeleistung nach LKW-Unfall
Kaum war die letzte Lage abgearbeitet, lautete eine weitere Anforderung: "Unterstützung nach Verkehrsunfall, Ladungsbergung". Vor Ort stellte sich heraus, dass aus einem bewaldeten Straßengraben mehrere schwere Frachtgüter mittels Greifzügen und Fahrzeugseilwinde geborgen werden müssen. Eine besondere Schwierigkeit stellte hierbei die Unzugänglichkeit der Einsatzstelle dar. Mit Kettensägen wurde das Verletzungsrisiko der Einsatzkräfte minimiert.
Person unter LKW und Personensuche
Die letzten Einsatzaufträge erreichten die Zugbefehlsstelle nahezu zeitgleich, sodass eine Aufteilung der Einheiten notwendig wurde. Während die erste Bergungsgruppe den Auftrag erhielt, ein unter einem LKW eingeklemmtes Kind zu befreien, wurde die zweite Bergungsgruppe zu einem vermissten Waldarbeiter beordert. Nachdem das Kind zügig befreit und erstversorgt werden konnte, lag die Konzentration der Einheiten bei der Suche des Vermissten. Dieser konnte nach gründlicher Absuche leblos und eingeklemmt unter einem Baum gefunden werden. Unter Beachtung der Eigensicherung konnte er letztlich befreit und an den nächsten befahrbaren Weg transportiert werden.
Nach Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft endete das Übungswochenende des Technischen Zugs mit einem gemütlichen Ausklang. Die Resonanz der Teilnehmer war durchwegs positiv, da hier zeitlich kompakt eine Vielzahl von Einsatzlagen trainiert werden konnte und auch der Zusammenhalt innerhalb der Einsatzeinheit gestärkt wurde.
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